Seelsorgeeinheit Meckenbeuren

Notwendigkeit und Möglichkeit

Bereits Anfang der 2000er Jahre haben sich die damaligen Pfarrer Härtel und Hänßler und die Kirchengemeinderäte darüber Gedanken gemacht, wie es mit den drei Gemeinden St. Maria Meckenbeuren, St. Verena Kehlen und St. Jakobus Brochenzell weitergehen könnte. Die Gebiet der 3 Kirchengemeinden ist in weiten Teilen deckungsgleich dem Gebiet der bürgerlichen Gemeinde Meckenbeuren - mit Ausnahme von Liebenau. Deshalb lag es nahe, dass sich auch die drei Kirchengemeinden enger zu einer Seelsorgeeinheit zusammenschlossen. Die Seelsorgeeinheit bildet hierbei den Rahmen zur Zusammenarbeit, ohne dass dabei die Besonderheiten der jeweiligen Kirchengemeinde verloren gingen. Eine vorläufige Kooperationsvereinbarung regelt seit 2001 das Miteinander.  Ein Gemeinsamer Ausschuss wurde gebildet, in dem übergreifende Themen der Kirchengemeinden bearbeitet werden. 

Wo stehen wir heute auf dem gemeinsamen Weg

Seit 2001 hat sich einiges entwickelt. Die Vereinbarung wurde mit Leben gefüllt. Inzwischen ist es für fast alle Gemeindemitglieder selbstverständlich, den Gottesdienst in einer der beiden anderen Kirchengemeinden der Seelsorgeeinheit zu besuchen. Feste wie das Fronleichnamsfest werden im turnusmäßigen Wechsel in einer der drei Gemeinden gefeiert und die jeweiligen anderen Gemeinden dazu eingeladen. Der gemeinsame Liturgieausschuss kümmert sich um die Gestaltung der gemeinsamen Gottesdienste.

in weiterer wichtiger Ausdruck der gemeinsamen Entwicklung war die Gestaltung eines Leitbildes. Über mehrere Monate hinweg diskutierten die Kirchengemeinderäte über die Inhalte des Leitbildes. Es gelang eine Einigung auf einen Vorschlag, in dem die Verbundenheit der Kirchengemeinden mit der oberschwäbischen Region und der gemeinsamen Heimat ausgedrückt wird, gleichzeitig aber auch die große Offenheit der Kirchengemeinden für alle Menschen in den Vordergrund gestellt wird.

Besuche zu den Gemeindefesten der anderen Kirchengemeinden sind zur Normalität geworden. Es gibt einen Sozialausschuss, in dem sich Mitglieder aus allen drei Gemeinden engagieren. In den Gemeinden ist das Bewusstsein gewachsen, dass wir zueinander gehören und uns als Seelsorgeeinheit weiterentwickeln können, wollen und müssen. Die Kirchengemeinderäte treffen sich regelmäßig zu gemeinsamen Sitzungen und Klausurtagen. Es gibt Gottesdienstteams mit Mitgliedern aus allen drei Kirchengemeinden. Die verschiedenen Homepages der Gemeinden werden zu einer Homepage der Seelsorgeeinheit zusammengeführt. Der Sitz des Pfarrers der Seelsorgeeinheit ist in Meckenbeuren. 

Ökumene

Ein wesentliches Ausdruck des christlichen Verständnis ist das Miteinander mit den Geschwistern im Glauben, der evanglischen Kirchengemeinde. Die Zusammenarbeit ist in einem gemeinsamen Rahmenvertrag niedergeschrieben. Es gibt eine ganz Reihe gemeinsamer Projekte, Gottesdienste und Veranstaltungen im Kirchenjahr. Hierzu zählen die ökumenische Bibelwoche, Veranstaltungen im Rahmen der Woche für das Leben, Nacht der offenen Kirchen und vieles mehr. Ökumene ist nicht etwas was "man" tun sollte, sondern gelebte Realität in unserer Seelsorgeeinheit. Etwas, was wir nicht missen möchten.   

Wie geht es weiter?

Auch den Kirchengemeinden Oberschwabens stehen in den nächsten Jahren umwälzende Änderungen ins Haus. Über Details soll hier nicht spekuliert werden. Aber es wird mit Sicherheit gut sein, dass die drei Gemeinden als Seelsorgeeinheit gemeinsam in die Zukunft blicken. Dabei wird es nicht darum gehen, die Besonderheiten der drei Kirchengemeinden auszulöschen oder anzugleichen, sondern einen gemeinsamen Weg zu finden, wie wir es in Anbetracht sinkender Mitgliederzahlen und abnehmender personeller und finanzieller Ressourcen weiterhin schaffen werden, das Wort Gottes den Menschen in unseren Gemeinden zu verkünden und für sie da zu sein.

Wir sind auf einem guten Weg, unsere Zukunft in einem guten Miteinander zu gestalten. Unsere Seelsorgeeinheit wird immer mehr zu einer erlebten, natürlichen Einheit, die die Gemeinden trägt.